Hello World: Dein erstes Java Programm in IntelliJ
Java Tutorial für die IDE IntelliJ - dein erstes HelloWorld Programm, Step-by-Step mit vielen Bildern und einigen Abkürzungen.Tags: Ausgabe | IntelliJ | Java | Klassen | Konsole | Methoden | Programmieren lernen | ProjekteWorum geht´s?
In diesem Java Tutorial werden wir gemeinsam IntellJ herunterladen, installieren. Dann werden wir ein erstes, kleines Java Programm schreiben und ausführen, dass uns „Hello World“ ausgibt.
1. Was ist IntelliJ?
IntelliJ ist – ähnlich wie Eclipse – eine sogenannte IDE (Entwicklungs-Umgebung) zum Programmieren. Eine gute IDE unterstützt beim Programmieren, in dem es den Source-Code zur besseren Übersicht einfärbt. Aber auch mit Hilfe von Vorschlägen und anderen Funktionen das Schreiben des Programm-Codes schneller macht.
Was IntelliJ von der Konkurrenz wie Eclipse unterscheidet, sind einige sehr praktische Komfort-Funktionen, die das Schreiben des Source-Codes im Vergleich sehr beschleunigen.
Praktischerweise gibt es von IntelliJ neben der Ultimate Edition auch eine sogenannte Community Edition, die kostenlos verfügbar ist. Diese werden wir nun installieren.
2. IntelliJ für Java herunterladen und installieren
(Anmerkung: Dieses Tutorial wurde im Oktober 2022 geschrieben – die Bilder und Beschreibungen beziehen sich auf die zu diesem Zeitpunkt aktuellste Version von IntelliJ)
2.1 IntelliJ für Java downloaden
Du kannst die Community Edition von IntelliJ für Java hier kostenlos herunterladen. Falls der Link nicht funktioniert, kannst du auch in der Suchmaschine deiner Wahl „IntelliJ Community Edition download“ eingeben, dann solltest du zur gleichen Unterseite gelangen:
IntelliJ gibt es für
- Windows
- Mac
- Linux
Kontrolliere daher besser, ob du das richtige Betriebs-System ausgewählt hast.
Außerdem kontrolliere, ob du den schwarzen Button (Community Edition) gewählt hast – die Ultimate Edition kostet dich nämlich etwas 😉
Da die Installationsdatei (für Windows) ca. 600 Megabyte umfasst, wird der Download womöglich einige Minuten dauern. Die Installation selbst braucht übrigens in etwa 2,4 Gigabyte auf deiner Festplatte.
2.2 IntelliJ für Java installieren
Wenn du die Installations-Datei startest, erwartet dich ein klassisches Installations-Fenster, in dem du jeweils „Next“ klickst.
Den Installations-Pfad kannst du natürlich frei wählen.
Was auf Dauer durchaus Zeit spart, sind die Dateiendungs-Assoziationen mit .java und so weiter (dann wird mit Doppelklick auf eine solche Datei gleich IntelliJ gestartet) und ein Shortcut am Desktop:
Den Rest kannst du im Grunde so lassen wie es ist und einfach „Next“ klicken, bis die eigentliche Installation beginnt.
Am Ende wirst du noch gefragt, ob du IntelliJ gleich starten willst – was wir machen, in dem wir das entsprechende Häkchen setzen, bevor wir den „Finish“-Button klicken.
3. Ein erstes Hello World Programm
Wenn du das Programm zum ersten Mal startest kann es sein, dass du noch zwei Dinge erledigen musst:
- Nutzungsbedingungen akzeptieren: da kommst du eh nicht aus
- Das Sammeln von Analyse-Daten zulassen: da würde ich auf „Don’t send“ klicken
Dann sollte sich IntelliJ öffnen.
Nun können 2 Dinge passieren:
- Du hast bereits ein Projekt erstellt: IntelliJ öffnet das letzte Projekt
- Du hast noch kein Projekt erstellt: Ein kleines Fenster öffnet sich, in dem es einen Plus-Button für ein neues Projekt gibt
Falls du das Plus-Symbol sehen kannst, kannst du direkt raufklicken, um ein neues Projekt zu erstellen.
Falls du bereits ein Projekt erstellt gehabt hast, kannst du ein neues erstellen, in dem du links oben auf File->New->Project gehst:
Egal auf welchem Weg du dorthin gekommen bist: Nun solltest du ein Popup-Fenster vor dir haben, in dem du dein neues Projekt anlegen kannst.
3.1 Unser erstes Java Projekt in IntelliJ
Im Fenster das sich nun öffnet, müssen wir auf 2 Dinge achten:
- Der Projektname: z.B. HelloWorld
- JDK: Java Version – falls hier eine Version unter 17 angezeigt wird, raufklicken, „download JDK“ auswählen und z.B. die Version 19 herunterladen. IntelliJ erledigt den Rest.
Dann klicken wir den blauen „Create“-Button, und unser erstes Projekt wird für uns erstellt.
Du solltest es nun links in einer Art Projekt-Übersicht sehen – inklusive einem blauen Ordner, der „src“ heißt.
Möglicherweise musst du dazu auf das verdreht geschriebene „Project“ klicken, um die Projektansicht ein- und auszuklappen.
3.2 Unsere erste Java Klasse in IntelliJ
Alle Java Programme bestehen aus mindestens einer Klasse (können aber auch mehr als eine Klasse haben).
Eine jede Klasse ist in einer eigenen Datei gespeichert, die gleich heißt wie die Klasse und mit .java endet. Eine Klasse „HelloWorld“ würde also in einer Datei sein, die „HelloWorld.java“ heißt.
Du erstellst eine Klasse, in dem du einen Rechtsklick auf den blauen src-Ordner machst und dann New->Java Class auswählst:
Es öffnet sich ein kleines Mini-Popup, in dem du der Klasse einen Namen geben kannst.
Dabei gibt es einige Einschränkungen:
- Der 1. Buchstabe einer Klasse ist ein Großbuchstabe
- Alle weiteren Zeichen sind entweder:
- Großbuchstaben
- Kleinbuchstaben
- Zahlen
- Unterstriche (_)
Alle anderen Zeichen, Umlaute sowie Sonderzeichen (auch Leerzeichen!) sind nicht erlaubt. Außerdem gibt es einige von Java schon reservierte Wörter wie z.B. „String“, die du auch nicht verwenden darfst.
Zudem braucht eine jede Klasse auch einen innerhalb des Projektes einzigartigen Namen. Es ist also nicht möglich, zwei Klassen im gleichen Projekt „HelloWorld“ zu nennen.
Üblicherweise werden Klassen-Namen außerdem in camel-case-Schreibweise geschrieben. Das bedeutet, dass falls sie aus mehreren Teilwörtern bestehen, jeweils der erste Buchstabe des Teilworts groß geschrieben wird. Aus „Apfelbaum“ wird dann z.B. „ApfelBaum“.
Wir nennen unsere erste Klasse am besten einfach mal „HelloWorld“.
Sobald wir einen Namen haben, mit dem wir zufrieden sind, drücken wir die ENTER-Taste, und unsere neue Klasse wird erstellt.
Du solltest nun links in der Projekt-Ansicht einen blauen Kreis mit einem „C“ drin sehen, wo HelloWorld daneben steht. Außerdem sollte rechts nun der Text
public class HelloWorld { }
zu sehen sein:
Nun haben wir unsere erste Java Klasse erstellt.
Die geschwungenen Klammern {} sind dabei sehr wichtig. Sie sagen dem Programm, wo der Bereich der Klasse beginnt und endet. Wenn du eine davon löscht, wird die IntelliJ gleich anzeigen, dass irgendetwas falsch ist. Pass also immer gut auf deine Klammern auf!
Hinweis: Auf den meisten deutschen Tastaturen kannst du diese Klammern übrigens mit ALTGR+7 sowie ALTGR+0 schreiben.
Allerdings haben wir noch kein Programm, denn unsere Klasse lässt sich noch nicht starten.
Dazu brauchen wir als nächstes die Main Methode.
3.3 Der Ursprung unseres Java Programms: Die Main Methode
Ein jedes Java-Programm braucht mindestens eine Klasse, die eine Main Methode enthält, um zum ausführbaren Programm zu werden – also einem Programm, das man auch starten kann.
Die Main-Methode ist dabei sozusagen der „Startpunkt“, an dem das Programm losstartet.
Diese Main-Methode muss innerhalb der geschwungenen Klammern {} unserer Klasse stehen.
Schreib den Source-Code für die Main-Methode noch nicht ab – wir werden gleich eine Abkürzung dafür lernen. Aber hier trotzdem kurz die Lang-Version:
public class HelloWorld { public static void main(String[] args) { } }
Die Main-Methode muss (!) innerhalb der Klammern der HelloWorld-Klasse sein.
Du kannst dir viel Schreibarbeit ersparen, wenn du statt alles selbst zu schreiben einfach nur „main“ zwischen den Klammern der Klasse eingibst und dann ENTER drückst. IntelliJ schreibt dir dann automatisch die Main-Methode vor.
Wenn du es richtig gemacht hast, solltest du jetzt links neben deinem Programm-Code zwei grüne Pfeile finden. Das bedeutet, dass du jetzt ein lauffähiges Programm hast – also eines, dass man auch starten kann, und zwar so:
Klickst du auf den grünen Pfeil und dann auf „Run HelloWorld.main()“, so arbeitet IntelliJ kurz und öffnet dann unten die Konsole für die Textausgabe.
Das Ganze dauert deswegen ein wenig, weil IntelliJ zuerst deinen Programmcode in sogenannten „Bytecode“ übersetzen muss, bevor das Programm startet. In anderen Programmiersprachen würde diese Übersetzung meist in „Maschinencode“ sein, also in das Format 01000110100, lauter 0er und 1er. Java macht etwas Ähnliches, nur eben eine andere Codierung.
In der Konsole wird nach dem Starten des Programms noch nicht viel stehen – einfach weil unser Programm ja noch gar nichts macht.
Das werden wir nun ändern, und einen Text ausgeben.
3.4 Text in der Konsole ausgeben mit System.out.println()
Um einen Text in der Konsole ausgeben zu lassen, gibt es in Java den Befehl System.out.println().
Ein jeder Java-Befehl muss (vorerst zumindest) innerhalb der {}-Klammern der Main-Methode sein, damit er funktioniert.
Um also z.B. das berühmte „Hello World!“ auszugeben, würde unser Code so aussehen:
public class HelloWorld { public static void main(String[] args) { System.out.println("Hello World!"); } }
Weil System.out.println() relativ anstrengend zu schreiben ist, gibt es in IntelliJ wieder eine Abkürzung, nämlich „sout“. Wenn du „sout“ eintippst und dann die ENTER-Taste, wird automatisch System.out.println() für dich „vorgetippt“.
Klicke nun erneut auf den grünen Pfeil, um das Programm erneut laufen zu lassen.
In der Konsole sollte nun „Hello world!“ zu lesen sein.
Gratuliere – Du hast dein erstes Java-Programm geschrieben!
4. Weitere Projekte und Klassen in IntelliJ erstellen
Normalerweise besteht ein Java-Projekt ja aus vielen verschiedenen Klassen, die miteinander kommunizieren.
Jedes Java-Programm hat daher auch ein eigenes, dazugehöriges Projekt.
Weil das aber dazu führt, dass du deine bisherigen Klassen nicht gut parallel mit den aktuellen Klassen anzeigen kannst (du müsstest immer das alte Projekt gleichzeitig als Projekt öffnen), hier ein Tipp für den Anfang:
Tipp: Mach für jedes neue Programm einfach nur eine neue Java-Klasse statt einem neuen Projekt. So hast du alle alten Klassen in einer schönen Auflistung links und kannst sie mit Doppelklick jederzeit ansehen, um nachzusehen, wie du etwas beim anderen Programm gelöst hast.
Viel Freude noch weiterhin mit Java 🙂