Clean Code in Java

Clean Code meint Programm-Code, der nicht unnötig kompliziert ist. Hier findest du einige Möglichkeiten, dein Programm unnötig "aufzublasen".Tags: |
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Worum geht´s?

Der Begriff „Clean Code“ steht für Programmier-Code, der möglichst übersichtlich formatiert ist, vor allem aber unnötigen Ballast vermeidet.

Du kannst es vergleichen mit Brüchen in der Mathematik. Natürlich ist es möglich,

4 43/86 – 81/9 + 5,5

zu schreiben.

Aber stattdessen

1

zu schreiben (kürzen hilft!) macht die Sache erheblich einfacher. Vor allem, wenn das Ganze in einer komplexen Gleichung vorkommt, die ohnehin schon schwer genug zu lösen ist.

Ganz ähnlich geht es auch in der Programmierung darum, den Code dort, wo es leicht geht, auch möglichst simpel zu halten.

Die folgenden Beispiele sind nur einige häufig vorkommende „überflüssige“ Schreibweisen.

1. boolean-Werte mit == vergleichen

boolean b = true;
if (b == true) {
    
}
if (b) {
    
}

Beides geht, die untere Variante ist aber viel kürzer.

Soll mit == false verglichen werden, verwende

if (!b) {

}

2. {}-Klammern, wo nur 1 Anweisung steht

if (b) {
    System.out.println("Yehaa");
}

if (b)
    System.out.println("Yehaa");

Beides ist möglich, aber die untere Version spart eine Zeile.

Achtung: Falls du die untere Version benutzt, achte zwingend auf die richtige Einrückung!!

3. Kein else if verwendet, obwohl möglich

if (b) {
    System.out.println("Yehaa");
}
else {
    if (!b) {
        System.out.println("kein Yehaa");
    }
}

Den obigen Code kann man kürzen, in dem man die {-Klammer nach dem else entfernt und die letzte }-Klammer ebenso:

if (b) {
    System.out.println("Yehaa");
}
else if (!b) {
        System.out.println("kein Yehaa");
}

4. Im else erneut etwas überprüfen, was durch das else schon klar ist

Im obigen Beispiel wurde zwar nun durch das else if etwas eingespart, aber eigentlich macht es keinen Sinn, nochmal zu überprüfen, ob b false ist. Wäre es true, wäre das Programm ja in den if-Block gegangen und nicht in den else-Block.

Daher können wir die Überprüfung auf das !b entfernen:

if (b) {
    System.out.println("Yehaa");
}
else {
        System.out.println("kein Yehaa");
}

5. switch case verwenden, wo if besser ist

switch (a) {
   case 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20:
       System.out.println("Yehaa");
       break;
   default:
       System.out.println("kein Yehaa");
}

Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nur bis 20 schreiben mussten.

Das if dazu:

if (a >= 1 && a <= 21) {
    System.out.println("Yehaa");
}
else {
    System.out.println("kein Yehaa");
}

Wenn du dir nicht sicher bist, was besser ist, dann nimm if.

6. Unendlich lange Variablen-Namen

int dieVariableDieIchNochNieAllZuSehrMochteAberTrotzdemVerwendete = 7;

if (dieVariableDieIchNochNieAllZuSehrMochteAberTrotzdemVerwendete >= 1 && dieVariableDieIchNochNieAllZuSehrMochteAberTrotzdemVerwendete <= 21) {
  System.out.println("Yehaa");
}
else {
  System.out.println("kein Yehaa");
}

7. Nichtssagende Variablen-Namen

int a = 7; // a steht für die Anzahl der Brote
int b = 3; // b steht für die Anzahl der Äpfel

Grundregel: Wenn du anfängst, Kommentare zu deinen Variablen zu schreiben um dir merken zu können wofür die Variable steht, dann hat sie einen zu wenig aussagekräftigen Namen.

Es gibt sicher noch viel mehr Varianten, einen Programmcode unnötig kompliziert zu machen, aber das soll für den Anfang mal reichen.

Weitere Vorschläge bitte gerne per Mail an mich 🙂

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